Hella
Staplerauslastung verbessert, Flottengröße verkleinert.
Herausforderung: Bessere Auslastung der gesamten Flotte und Investitionen für Instandhaltung und Betrieb senken.
Lösung: Harmonisierung der Flotte. Reduzierung der Fahrzeugzahl um 20 Prozent. Globales, webbasiertes Flottenmanagement. Aktive Fahrzeugzuweisung, abgestimmt auf Verfügbarkeit, Einsatzart und Auslastung.
Produkte: FleetManager 4.x mit OptiTruck-Funktion.
Keine andere technologische Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren auf das Wirtschaften in Unternehmen so dramatisch auswirken wie die Vernetzung von Maschinen. Ein Beispiel ist das neue OptiTruck Hard- und Softwarepaket für das Flottenmanagement vom Intralogistiker Still. Durch die aktive Zuweisung eines Staplers und der fortwährenden Analyse des Nutzungsverhaltens wird die Flurförderzeug-Flotte besser ausgelastet. Im Logistikzentrum Erwitte konnte Hella durch den OptiTruck die Flottengröße um 20 Prozent reduzieren und die Kosten für Investition, Instandhaltung und Betrieb deutlich senken.
Optimierte Logistikprozesse erhöhen Lieferservicegrad
„Unsere Produkte müssen in die Welt und dazu gibt es uns“, so der Leiter des Competence Center Intralogistik von Hella Distribution, Markus Brunnen. Der konzerninterne Dienstleister betreibt in Erwitte das hochautomatisierte Hella Zentrallager. Um 18 Uhr am Abend bestellt, um 8 Uhr am nächsten Tag ausgeliefert: tagtäglich verlassen rund 140 Lkws das Distributionszentrum. Für die pünktliche Auslieferung und reibungslosen Ablauf sind 160 Flurförderzeuge im Einsatz. Durch Optimierung der Prozesse in der Intralogistik werden Durchlaufzeiten reduziert und der Lieferservicegrad erhöht. Bei der Gründung des Competence Center Intralogistik stand die Frage im Mittelpunkt: „Ist der Stapler nur Mittel zum Zweck oder muss er nicht besser in die Logistikprozesse integriert werden?“ Der gemeinsam mit Still in einem Pilotprojekt entwickelte OptiTruck Flottenmanager ist die Antwort auf diese Frage.
Fahrzeuge standardisiert, Instandhaltungskosten reduziert
Die zentrale Aufgabe des Competence Center ist die Organisation der Stapler im Konzern. Markus Brunnen: „Seit langem gehört Still zu den führenden Anbietern elektrischer Flurförderzeuge und ist ein kompetenter Partner für Systemlösungen in der Intralogistik.“ Zuerst wurden die Flurförderzeuge verschiedener Hersteller durch Still standardisiert sowie die Fahrzeugauslastung harmonisiert. Bei gleichmäßiger Auslastung ist die Laufzeit der Flurförderzeuge wesentlich länger als fünf Jahre. Folglich rechnen sich die Anschaffungskosten für die gewinnbringende Vermietung der Fahrzeuge innerhalb des Konzerns. Als „Lead Buyer“ ist Hella für Anschaffungen der europäischen Niederlassungen verantwortlich. Infolge der Globalisierung werden die Prozesse auch bei Hella ins europäische Ausland verlagert. Dank der hohen Kompatibilität der Staplerflotten können Flurförderzeuge zur gleichmäßigen Auslastung sogar an verschiedenen Standorten in Europa ausgetauscht werden. Die resultierenden Prozessoptimierungen im Ersatzteilmanagement führen zur Reduzierung der Instandhaltungs- und Betriebskosten - selbst im Europageschäft.
Harmonisierung der Flotte, Flottengröße verkleinert
Der webbasierte FleetManager 4.x von Still garantiert das Flottenmanagement an verschiedenen Standorten in der Welt. Durch die aktive Fahrzeugzuweisung mit der OptiTruck Funktion wird die Staplerflotte besser ausgelastet. Der Flottenmanager bestimmt, welches Fahrzeug dem Fahrer für die anstehende Aufgabe zugewiesen wird.Gleichzeitig ist die Nutzung durch andere Fahrer gesperrt.
Infolge der genauen Zeiterfassung bei der Auftragszuweisung, Inbetriebnahme und Rückgabe bietet Still OptiTruck volle Transparenz über Verfügbarkeit und Nutzungsdauer der einzelnen Fahrzeuge und damit Potenzial für weitere Optimierungen und Kosteneinsparungen. Herzstück der neuen FleetManager Funktion ist die zentrale Station zur Übernahme und Rückgabe der Geräte. Der Mitarbeiter legt seinen Fahrausweis auf den dafür vorgesehenen Kartenleser am TouchPad-Terminal, sieht die zu erledigenden Arbeiten und trifft eine Auswahl. Basierend auf Betriebsstunden und Fahrzeugalter berechnet das System das optimale Fahrzeug für die Tätigkeit. Zusätzlich kann er Schäden am Fahrzeug melden, die sofort per E-Mail an die Hella Werkstatt weitergeleitet werden. Bis zur Reparatur ist das Fahrzeug gesperrt. Infolge der transparenten Verfügbarkeit und Nutzungsdauer der Flottenfahrzeuge wird eine bessere Flottensteuerung erreicht. Des Weiteren führen die gleichmäßige Auslastung des Fuhrparks sowie die Maximierung der Einsatzzeiten letztendlich zur Reduzierung der Flottengröße.
Schnelle Reparatur, Steigerung der Verfügbarkeit
Durch Zutritt per OptiTruck ist jeder Fahrer auch identifiziert. Defekte oder Beschädigungen am Fahrzeug werden sofort bei der Rückgabe am Terminal gemeldet. Ein defekter Stapler wird bis zur Reparatur gesperrt und per E-Mail sogleich die Hella Werkstatt in Erwitte informiert. Auf diese Weise ermittelt der Flottenmanager erstmals die genaue Verfügbarkeit von jedem Flottenfahrzeug. Neben der Schockerkennung über Sensoren am Fahrzeug bietet der OptiTruck von Still eine zusätzliche Möglichkeit, Schäden am Fahrzeug zu erfassen. „Dank der zertifizierten Werkstatt-Partnerschaft sind wir gleichgestellt mit jeder Still Werkstatt und haben Zutritt zur Technik der Geräte. Durch die sehr kurzen Reaktionszeiten unseres Werkstattbetriebs können wir ein defektes Fahrzeug schneller reparieren und unmittelbar wieder in den Dienst stellen. Bei der Steigerung der Verfügbarkeit spielt das eigene Wartungskonzept somit eine bedeutende Rolle im Management der konzerninternen Vermietung“, betont Markus Brunnen.
Analyse der Berichte, gleichmäßige Fahrzeugauslastung
Die umfangreichen Berichte im OptiTruck bieten eine bedarfsorientierte Analyse und leicht erfassbare Auswertung aller verfügbaren Fahrzeugdaten. Im Aktivitätsbericht werden alle Informationen über den Zeitpunkt der Zuweisung, Rückgabe sowie Beschädigungen aufgezeichnet, also die gesamte Nutzungsbiografie der Flottenfahrzeuge. Durch die stetigen Chartanalysen werden die tatsächliche Einsatzzeiten, Einsatzarten und Betriebsstunden für jedes Flurförderzeug transparent ermittelt und ausgewertet. Fahrzeuge gleicher Bauart und Jahrgang lassen sich zur Überprüfung komfortabel zusammenfassen. Per Knopfdruck kann die Diskrepanz zwischen der Entnahme und tatsächlicher Einsatzzeit leicht ermittelt werden. Auch Ausfall- und Wartungszeiten lassen sich mit dem Verfügbarkeitsberichten abrufen und zusammen mit den UVV-Prüfungsterminen besser steuern.
Aus Informationen werden Entscheidungen
Ob Energieverbrauch, Lebensdauer der Batterien oder Hinweise zur Eignung bestimmter Fahrzeugtypen bei gewissen Einsätzen, der Flottenmanager von STILL liefert immer wertvolle Informationen und Analysen zu den Prozessen der gesamten Supply Chain in der Intralogistik. Bei Optimierungen, Planungen und Konzeptionierungen von Hochregal- und Breitganglagern oder Fördertechniken bilden die Analysen des Flottenmanagers folglich oftmals die Grundlage für die Entscheidungen.
Autonomes Flottenmanagement
Cyber-Physische Flotten bestehen aus miteinander vernetzten Fahrzeugen, die mittels eines kontinuierlichen Datenaustausches, zum Beispiel über das Internet, gesteuert werden. Der autonome Flottenmanager wird das Server Know-how auf die intelligent miteinander vernetzten Fahrzeuge verlagern.
Fazit
Dank der Funktion OptiTruck vom Still FleetManager 4.x wurde die Staplerflotte im Hella Zentrallager Erwitte besser ausgelastet. Innerhalb von zwei Jahren konnte bei gleichem Warenumschlag die Flottengröße mit 160 Fahrzeugen um 20 Prozent verkleinert werden. Neben den Investitionen wurden auch Instandhaltungs- und Betriebskosten signifikant gesenkt. „Anhand der genauen Zeiterfassung bei der Auftragszuweisung, Inbetriebnahme und Rückgabe wird erstmals die exakte Nutzungsdauer der Flottenfahrzeuge erfasst: Ansatzpunkt für weitere Optimierungen. Die OptiTruck Funktion ist damit ein ´Tool` zur kontinuierlichen Prozessoptimierung der gesamten Staplerflotte“, resümiert der Leiter des Competence Center Intralogistik zufrieden. Vorgesehen ist der Einsatz von insgesamt zehn Routenzügen, die vor allem in der gerade neu entstehenden Produktionshalle eingesetzt werden sollen. Frontstapler kommen dann nur noch bei der Be- und Entladung von Lkw zum Einsatz.